Wie geht tanzen nach Jahren häuslicher Gewalt? Wie geht leben, wenn ein Freund mit Anfang zwanzig stirbt? «Maman danse» (F/e) erzählt wie Mutter und Tochter einen Weg aus der traumatischen Vergangenheit suchen. Und «Jo» (F/e) beschreibt, wie ein junger Mann mit Trauer und Erinnerungen ringt. Die Filmexpertin Andrée Barman und die Philosophin Susanne Schmetkamp ordnen die beiden dokumentarischen Kurzfilme ein und beleuchten Wege, die trotz Schmerz, Ohnmacht und Trauer ein Weitermachen ermöglichen.
Andrée Barman kuratiert das Kurzfilmprogramm des Festivals. Ihre Liebe für das kurze Kino lebt sie seit 2004 bei den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur aus. Dort ist sie für den Schweizer Wettbewerb mitverantwortlich und trifft in langen Nächten jährlich aus über 350 Kurzfilmen eine Auswahl. Als Zahnärztin mit Praxis in Zürich sorgt sie zudem dafür, dass niemandem sein strahlendes Lachen vergeht.
Susanne Schmetkamp ist Assistenzprofessorin für Philosophie und leitet das Forschungsprojekt «Ästhetik und Ethik der Aufmerksamkeit» an der Universität Fribourg. Sie arbeitet zudem als Moderatorin und schreibt als freie Autorin auch über Themen wie Empathie in Krisenzeiten, Aufmerksamkeit im Digitalzeitalter und Bewusstseinserfahrung mit Psychedelika. Ihr Buch «Theorien der Empathie – zur Einführung» ist gerade in zweiter Auflage erschienen.