Nadja Zela, der Rohdiamant in der glattgebügelten Musiklandschaft bleibt sich treu, indem sie sich immer wieder neu erfindet. Was mit The Whooshings in besetzten Räumen begann und mit Rosebud den Indie-Rock weiblich machte, hat sich in Zelas Soloschaffen zu einer eigenwilligen Ausnahmeerscheinung des Alternative-Rock verdichtet. Sie ist die trotzige Verfechterin des Unmöglichen, eine der wenigen Frauen ihrer Generation, die als zweifache Mutter in der Musikszene nicht verstummte, hochschwanger die Bühne rockte, später, als viel zu junge, trauernde Witwe ihr viel gelobtes Andromeda-Requiem aufführend künstlerisch einen Höhepunkt erreichte.
In den letzten 4 Jahren hat sie das begehrte Arvore Musik-Stipendium erhalten, absolvierte eine Weiterbildung für Filmkomposition, richtete mit ihrer Band ein eigenes kleines Studio ein, kreierte Live Auftritte and der Schnittstelle zwischen Lesung und Konzert, bespielte damit Literaturorte und arbeitete für einen Rockclub. Nun ist sie endlich zurück mit neuem Album! CLOWNS – Das neue Album «Clowns with aching feet limp down the street, telling toddlers how bleak the future will be, waving with broken arms at an audience that swipes them away on their screens.»
Bist du Teil des Ganzen? Oder sitzt du bequem in der Loge? «Clowns» reißt dich mitten in die Manege – dort, wo Maskerade, Abhängigkeit und innerer Zerfall regieren. Du willst entkommen, doch bist längst darauf programmiert, mit den anderen Clowns diese bittere Nummer zu performen, bis die Lichter ausgehen. Flackernde Albträume, zärtliche Utopien Auf ihrem sechsten Studioalbum Clowns entlarvt Nadja Zela das Jetzt als absurdes Spektakel, in dem wir als Opfer und Täter zugleich in flackernden Albträumen herumbrüllen. In diesem grotesken Tumult findet Zela jedoch zärtliche Utopien, Einheiten des Feierns, der Versöhnung, die aufsteigen wie Rauchzeichen der Besänftigung in der Dunkelheit dystopischer Perspektiven.