Georg Friedrich Händels „Messias“ mit dem Bach Consort Leipzig unter der Leitung von
Thomaskantor a. D. Gotthold Schwarz
Das Oratorium „Messiah“ („Messias“) gehört zu den Gipfelwerken der abendländischen
Musikkultur. Händel komponierte es innerhalb von nur 24 Tagen auf der Basis von überwiegend
alttestamentlichen Bibeltexten (wie dem Buch des Propheten Jesaja), die der englische
Musikmäzen und Librettist Charles Jennens eigens für Ihn zusammengestellt hatte. Prophezeit
wird darin Christi Heilsgeschichte, seine Geburt, sein Kreuzestod und seine Auferstehung sowie
dessen Wiederkommen am Jüngsten Tag. Das dreiteilige Oratorium entstand im Sommer 1741
und erklang erstmalig am 13. April 1742 in Dublin. Die von Händel selbst dirigierte Uraufführung
erfolgte in kleiner Orchesterbesetzung mit lediglich 2 Trompeten, Pauken, Streichern und
Generalbass. Diese nur selten aufgeführten Erstfassung musiziert das Bach Consort Leipzig unter
der Leitung von Gotthold Schwarz.
In England erklang der „Messias“ schon zu Händels Lebzeiten zumeist während der Adventszeit.
Diese Praxis hat sich dann auch in anderen Ländern fortgesetzt. Das Oratorium gilt heute als
populärstes Werk des Komponisten. Das legendäre „Halleluja“ am Ende des zweiten Teils soll den
englischen König Georg II. derart ergriffen haben, dass er sich beim erstmaligen Hören spontan
erhob und andere Konzertbesucher seinem Beispiel folgten.
Mozart hörte den Messias zum ersten Mal während eines Aufenthalts in England (1764/65) und
1777 bei einem Besuch in Mannheim. Später bearbeitete er das Oratorium auf Anregung des
Kunstmäzens Gottfried Freiherr van Swieten für eine Aufführung 1789 in Wien. Unter der Leitung
von Johann Adam Hiller haben die Leipziger Thomaner das Werk erstmalig im September 1796
gesungen. Zu dieser Zeit war das Werk auch in deutschen Textübersetzungen schon verbreitet.