Wie konstruieren wir die Wirklichkeit?
Dieser Frage geht der Schauspieler und Regisseur Marco Michel in seinem neuen Solotheater "CHLÖISU – Die Wirklichkeit ist nicht alles" nach. Er präsentiert damit nicht nur eine Hommage an den aussergewöhnlichen Berner Künstler Chlöisu Friedli, sondern nimmt das Publikum auch mit auf eine Reise in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Es gibt sie, diese Originale, die das Bild von Städten und Szenen prägen – Chlöisu Friedli (1949–1981) war einer von ihnen. Der Pianist brachte in den 1970er-Jahren dem Blues das Berndeutsch bei und hinterliess ein einziges Album, das bis heute Kultstatus geniesst.
In Marco Michels neuem Soloabend wird Friedlis bewegtes Leben auf die Bühne gebracht. Doch der Abend geht über eine blosse Biografie hinaus und schwebt zwischen den Konstrukten «Wirklichkeit» und «Fantasie». Wie Friedli verliert auch das Publikum gelegentlich den Boden unter den Füssen und muss neuen Halt finden. Denn die Wirklichkeit ist weniger zuverlässig, als sie scheint – und die Fantasie zentraler Bestandteil ihrer Erschaffung.
Marco Michel, der durch das Stück "EIN KUSS – ANTONIO LIGABUE" international bekannt wurde und auf den verschiedensten Bühnen der Welt auftrat, verbindet Schauspiel, Klaviermusik und ein komplexes Bühnenbild zu einer eindrucksvollen Erzählung über Chlöisu Friedlis Leben und die Blues-Musik.