Kursziel und Aufbau
Ziel dieses eintägigen Kurses ist es, eine umfassende Übersicht über die Entwicklung keramischer Hightech-Materialien zu geben. Neben Grundlagen zur Herstellung und den physikalischen und chemischen Eigenschaften werden neue Trends und Zukunftspotenzial diskutiert.
Die Referenten geben einen Überblick über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten keramischer Werkstoffe im Maschinenbau, in der Energie- und Umwelttechnik sowie bei Implantatwerkstoffen. Zudem soll der Kurs den Austausch zwischen Industrieentwicklern und Keramikforschern an der Empa fördern.
Ein Laborrundgang zeigt die Schritte zur Herstellung keramischer Pulverrohstoffe, Formgebung, Sinterung und Charakterisierung der gesinterten Bauteile.
Zielpublikum
Der Kurs richtet sich an IngenieurInnen und TechnikerInnen, Angestellte in F&E, Konstruktion, Produktion, Fertigung und Marketing oder andere Entscheidungsträger, die sich über die Hintergründe und die neuesten Trends der keramischen Werkstoffe in der Energie- und Umwelttechnik weiterbilden möchten.
Kursinhalt
- Grundlagen keramischer Werkstoffe
- Herstellung mikro- und nanoskaliger Keramiken
- Hightech-Keramiken in der Verfahrens- und Umwelttechnik
- Biokeramiken und keramikbasierte Kompositwerkstoffe
- Charakterisierung von keramikbasierten Materialien
- Anwendungen und Entwicklungstrends
- Praktische Demonstrationen zur Herstellung von Hightech-Keramiken
Sprache
Die Referate werden in deutscher Sprache gehalten. Die Vortragsfolien sind englisch.
Kursleitende
Prof. Dr. Thomas Graule ist Diplomchemiker und Chemieingenieur. Seine Doktorarbeit hat er im Gebiet der keramischen Werkstoffforschung durchgeführt. Als Oberassistent an der ETH Zürich befasste sich Graule mit neuartigen Formgebungsverfahren sowie der Interaktion zwischen organischen Additiven und Keramik-Partikelgrenzflächen. Als Produktions- und Entwicklungsleiter bei der Katadyn Produkte AG verfügt er auch über Industrieerfahrung. Von 2000 bis August 2024 war Graule Abteilungsleiter an der Empa mit Schwerpunkt Nano- partikel-Technologie und keramische Verfahrenstechnik. Graule ist Honorarprofessor an der TU Bergakademie Freiberg und Gastprofessor an der AGH in Krakau.
Dr. Frank Clemens hat an der Eberhard-Karls-Universität, Tübingen (D), Mineralogie studiert (Diplom, 1996) und anschliessend auf dem Gebiet keramische Verbundwerkstoffe promoviert (Dr. rer. nat., 2000). Während seiner Ausbildung arbeitete in der F&E für mikromechanische Sensoren bei der Robert Bosch GmbH, Reutlingen (D) und in der F&E für keramische Faserverbundwerkstoffe bei Daimler Chrysler Aerospace Dornier GmbH, Friedrichshafen (D). Er ist Gruppenleiter (Smart Ceramic Processing) im Labor für Hochleistungskeramik der Empa, Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in der Schweiz. Seine wissenschaftliche und angewandte Forschung umfasst die thermoplastische Formgebung von pulverbasierten Sensoren, Aktoren und Strukturmaterialien. Seit 2003 ist er Dozent an der ETH Zürich (Adaptive Materialien), und von 2010 bis 2021 war er Dozent an der ZHAW (Funktionsmaterialien). Er verfügt über mehr als 180 "peer-reviewed" Artikel (h-index 32) und mehrere Patente.
Dr. Jakob Schwiedrzik studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Wien (Diplomingenieur, 2010). Er promovierte an der Universität Bern auf dem Gebiet der Festigkeitsuntersuchung von Knochen auf der Mikroskala (PhD in Biomedical Engineering, 2014). Anschliessend kam er als Postdoc an das Labor für Werkstoff- und Nanomechanik der Empa. 2017 gewann er einen Ambizione Grant des Schweizerischen Nationalfonds (SNF), 2021 wurde er Gruppenleiter für Architectured Materials am Labor für Werkstoff- und Nanomechanik. Seit August 2024 leitet er die Abteilung für Hochleistungskeramik. Seine Forschungsgebiete umfassen die Untersuchung von Versagen spröder Werkstoffe von der Nano- zur Makroskala mittels experimenteller und numerischer Methoden sowie die Entwicklung von keramischen und hybriden Metamaterialien, Schichten, und Kompositen. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit an der Empa engagiert er sich als Dozent an der ETH Zürich und der EPF Lausanne.
Anmeldeschluss
08. Mai 2025
Annulationsbedingungen
Bei Abmeldung bis zwei Wochen vor Veranstaltungsdatum bleiben 50% der Teilnahmegebühren geschuldet, danach oder bei Nichterscheinen bleibt der Gesamtbetrag (100%) geschuldet. Eine Ersatzperson kann jederzeit benannt werden.