18.30 Uhr: Barbetrieb
19.00 Uhr: Gespräch mit dem Bankmanager und Goethekenner Dr. Josef Ackermann
20.00 Uhr: Pause & Barbetrieb
20.30 Uhr: Stummfilm «Faust – eine deutsche Volkssage» mit Live-Soundtrack
Goethe ist als Dichter und Denker bekannt, als Naturwissenschaftler und als Zeichner. In der öffentlichen Wahrnehmung fand dagegen bisher wenig Beachtung, dass Goethe sich auch intensiv mit dem trockenen Thema Geld und ökonomischen Fragen seiner Zeit auseinandersetzte. So schreibt er in seinem Tagebuch während der zweiten Schweizer Reise von 1797: «Betrachtung über die Lage des ganzen Kantons (Schwyz), bezüglich politischer Verhältnisse. Sie rechnen hier nach Münzgulden, die Karolin zu dreizehn Gulden. Kein Besitztum ist mit einer Mauer eingeschlossen, man übersieht alle Wiesen und Baumstücke.»
Ein Jahrzehnt lang beschäftigte sich Goethe als Leiter der Finanzverwaltung in Weimar intensiv mit wirtschafts- und finanzpolitischen Problemstellungen, reformierte das Steuerwesen, verfasste ein Währungsgutachten, kümmerte sich um den Chausseebau und bemühte sich um die Wiederbelebung des Silberbergbaus in Ilmenau. Damit einher ging ein lebhafter Austausch mit führenden Ökonomen der Zeit; eingehend setzte Goethe sich mit den wichtigsten zeitgenössischen Wirtschafts- und Gesellschaftstheorien auseinander. Als Bürgersohn aufgewachsen diente er dem Adel und setzte sich zugleich unternehmerisch und risikofreudig für das Wohl des «gemeinen Volkes» ein.
Inwiefern diese Gemengelage sich mit seinen Schweizer Beobachtungen deckt, klärt Stefan Zweifel mit dem Bankmanager und Goethekenner Dr. Josef Ackermann.
Im Anschluss taucht das für Ökonomisches sensibilisierte Publikum in Fritz Murnaus expressionistischen Stummfilm ‚Faust – eine deutsche Volkssage‘ aus dem Jahr 1926 ein, musikalisch kommentiert von Tom Arthurs, Marta Zapparoli und Michael Cina, die einen improvisierten Klangkosmos als Livemoment kreieren und den philosphischen Ritt des lebensmüden Faust nachzeichnen.