„CHLÖISU – Die Wirklichkeit ist nicht alles“
Solotheater mit Live-Musik und anschliessender Podiumsdiskussion – unterstützt von „gesundheit schwyz“ (Fachstelle für Gesundheitsförderung und Prävention)
Das Einpersonenstück über den Berner Musiker Chlöisu Friedli, dessen Album „Wohäre geisch?“ bis heute Kultstatus geniesst, verbindet Schauspiel und Musik mit einem sich ständig wandelnden Bühnenbild. Der Abend ist nicht einfach nur die Wiedergabe von Friedlis Biografie, sondern auch eine Auseinandersetzung mit den beiden Konstrukten „Wirklichkeit“ und „Fantasie“ – etwas, womit sich Friedli aufgrund seiner psychischen Erkrankung auch immer wieder auseinandersetzen musste.
Die Aufführung wird unterstützt von „gesundheit schwyz“, der Fachstelle für Gesundheitsförderung und Prävention im Kanton Schwyz. Im Anschluss an die Vorstellung führt „gesundheit schwyz“ eine Podiumsdiskussion durch – mit einer Fachperson, einer betroffenen Person und mit dem Künstler Marco Michel.
Es gibt sie, diese Originale, die das Bild von Städten und Szenen prägen – Chlöisu Friedli (1949–1981) war einer von ihnen. Der Pianist brachte in den 1970er-Jahren dem Blues das Berndeutsch bei und war vielleicht der einzige echte Bluesmusiker, den die Schweiz je gesehen hat. Neben seiner ausgeprägten Lebenslust und seiner Leidenschaft für die Musik war sein Leben auch immer wieder gezeichnet von Krisen und langen Klinikaufenthalten, trotz oder wegen derer er seinen ganz eigenen, unverkennbaren Musikstil entwickelt hat. Es ist die Geschichte von einem Gratwanderer, der nach und nach an den Rand gespült wurde – bis er dort den Zug nahm, wo es keinen Bahnhof gab, und seinem Leben somit frühzeitig ein Ende setzte.
In Marco Michels neuem Soloabend wird Friedlis bewegtes Leben auf die Bühne gebracht. Das Stück basiert auf umfangreichen Recherchen und zahlreichen Interviews mit Friedlis Angehörigen und Weggefährten. Doch der Abend geht über eine blosse Biografie hinaus und schwebt zwischen den Konstrukten «Wirklichkeit» und «Fantasie». Wie Friedli verliert auch das Publikum gelegentlich den Boden unter den Füssen und muss neuen Halt finden. Denn die Wirklichkeit ist weniger zuverlässig, als sie scheint – und die Fantasie zentraler Bestandteil ihrer Erschaffung.
Marco Michel, der durch das Stück "EIN KUSS – ANTONIO LIGABUE" bekannt wurde und auf den verschiedensten Bühnen der Welt auftrat, verbindet Schauspiel, Klaviermusik und ein komplexes Bühnenbild zu einer eindrucksvollen Erzählung über Chlöisu Friedlis Leben, die Blues-Musik und die Beschaffenheit der Wirklichkeit.
Sprache: Mundart | Ab 14 Jahren | Im Stück wird Suizid thematisiert
Pressestimmen
„Ein grandioses, aufwühlendes Stück Theater. Schlicht ergreifend.“ NZZ am Sonntag
„Berührend und packend.“ Ensuite – Zeitschrift zu Kultur & Kunst
„Marco Michel entführt das Publikum in die Innenwelt des Berner Bluesmusikers.“ Hauptstadt
Marco Michel – Buch, Regie, Schauspiel und Produktion
Marco Michel hat an der Hochschule für Musik und Theater München (Theaterakademie August Everding) Schauspiel studiert. Seit seinem Diplom steht er als freischaffender Schauspieler für internationale Film- und Fernsehproduktionen vor der Kameraund arbeitet für Stadttheater und freie Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum. Neben einer Zusammenarbeit mit Regie-Koryphäe Robert Wilson führten ihn Engagements und Gastauftritte u.a. nach Italien, China und in die USA. Dort war er 2018 mit "EIN KUSS – ANTONIO LIGABUE" auf dem weltweit grössten Festival für Einpersonenstücke zu Gast und wurde mit dem Preis „Best International One-Man-Show“ ausgezeichnet. Mit diesem Stück gab es inzwischen über 135 Vorstellungen in sechs Ländern.