Die Rache ist mein. Auf der dunklen Seite der Gerechtigkeit

Rache ist etwas für Hinterwäldler und Quentin Tarantino-Filme. Weit gefehlt, meint der Philosoph Fabian Bernhardt. Auch in vermeintlich aufgeklärten Gesellschaften ist die Sehnsucht nach Vergeltung nie verschwunden. Wir haben unsere Rachegelüste nur verdrängt. Im Gespräch mit Catherine Newmark schildert er, welche Rolle die Rache auch heute noch in unserem Alltag spielt, ob Rache auch ihre positiven Seiten hat und wie Gewalt, Terror und Gerechtigkeit miteinander in Verbindung stehen.

Fabian Bernhardt hat Philosophie, Ethnologie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Er promovierte am Philosophischen Institut der Freien Universität Berlin, wo er zurzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich «Affective Societies» forscht. Nach einer Monographie zur Vergebung hat er in seinem Buch «Rache. Über einen blinden Fleck der Moderne» die Kulturgeschichte der Vergeltung untersucht.

Catherine Newmark ist promovierte Philosophin und arbeitet als Kulturjournalistin. Beim Deutschlandfunk Kultur ist sie als Redakteurin und Moderatorin der Philosophiesendung «Sein und Streit», bei Zeit Online und Radio Bremen als Kolumnistin tätig. Zu ihren Buchveröffentlichungen gehören «Passion – Affekt – Gefühl. Philosophische Theorien der Emotionen zwischen Aristoteles und Kant», «Warum auf Autoritäten hören?» und «Viel zu lernen du noch hast. Star Wars und die Philosophie».